Lutherische Schloßkirche
St. Trinitatis
Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
Haben Sie schon einmal einen lutherischen Gottesdienst in einer Schloßkirche erlebt oder mitgefeiert? - In der lutherischen Schloßkirche St. Trinitatis sind Sie herzlich jeden Sonntag um 9.30 Uhr zur lutherischen Messe eingeladen.
Wollen Sie wissen, warum dieser kirchlich genutzte Teil des Schlosses Neu-Augustusburg zu Weißenfels nun in diesem Glanz erstrahlt?
Interessiert es Sie, wie eine lutherische Kirche aus dem 17. Jahrhundert aussieht oder wie lutherische Flüchtlinge aus Polen nach dem Zweiten Weltkrieg zu dieser Kirche kamen?
Dann lesen sie weiter.
Gottesdienste
Nähere Informationen zur Gemeinde
Unsere sonntäglichen Gottesdienste und die Gemeindeveranstaltungen richten sich an Gläubige allen Alters. Das Zusammenkommen als Gemeinde stärkt und leitet uns in unserem täglichen Leben. Unsere Kirchengemeinde erwartet neue Mitglieder mit offenen Armen. Alle Gemeindeveranstaltungen und Aktivitäten sind dem Gemeindebrief zu entnehmen.
Sonntagsgottesdienst
Sonntags, ab 9:30 Uhr
Kirchenchor
Mittwochs, ab 19:30 Uhr
Frauenstunde
Donnerstags, ab 15:00 Uhr
Wir über uns
Die Schlosskirchengemeinde versteht sich als lutherische Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in der Diözese Sachsen-Thüringen.
Lutherisch heißt für uns, sich als Kirche und Gemeinde ganz auf die Reformation im Sinne Dr. Martin Luthers zu gründen. Luther wollte die Erneuerung der (katholischen) Kirche, keine neue Kirche und in vieler Hinsicht auch keine Neuerungen in der kirchlichen Tradition, soweit diese dem Evangelium Christi nicht widersprach. Die “Reformierten” (Zwingli; Calvin) gingen hier schon zu seinen Lebzeiten weiter und meinten, Luther sei zu katholisch geblieben, besonders in der Lehre von den Sakramenten. Sie wollten die Reformation “vollenden”.
Infolge der politischen und kirchlichen Verhältnisse bildeten sich im 16. und 17. Jahrhundert neben reformierten auch lutherische “Landeskirchen”. Beide Richtungen im “Protestantismus” wollten die preußischen Könige im 19. Jahrhundert zur “Union” vereinen. Gegen diese “Zwangsvereinigung” protestierten vor allem Lutheraner, die später schimpflich “Altlutheraner” genannt wurden. Sie mussten eine eigene “Freikirche” gründen. Lutheraner kamen in anderen deutschen Landen hinzu, die sich teils gegen die preußische Union, teils gegen den herrschenden Vernunftsglauben (Aufklärung) wandten. Erst 1972 vereinten sich alle diese selbständigen Lutheraner in Westdeutschland zu einer Kirche, der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Nach der Wende kamen die Altlutheraner in den Neuen Bundesländern dazu.
Die Geschichte der Schlosskirchengemeinde beginnt für die SELK erst spät mit der Vertreibung vieler Lutheraner aus den Ostgebieten, insbesondere aus dem Bereich von Lodz. Diese Vertriebenen fanden in Weißenfels als Lutheraner eine “uniert” geprägte Kirche vor und suchten nach Selbständigkeit. Sie bekamen vom zuständigen russischen Major die Erlaubnis (nicht ohne Einsatz ihrer Sprachkenntnisse!), die ehemals lutherische Schlosskirche wieder lutherisch zu nutzen und schlossen sich den “Altlutheranern” an. Gründungsdatum der Gemeinde ist der 8. Dezember 1946 (2. Advent). Nach der Wende wurden die Rechte der Gemeinde im Schloss von der Bundesrepublik Deutschland grundbuchrechtlich bestätigt und 2002 durch einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Weißenfels konkretisiert. Auf dieser Grundlage wurden von 2002 bis 2004 umfangreiche Sanierungsarbeiten an den kirchlich genutzten Räumlichkeiten des Schlosses, sowie an Fassade und Dach durchgeführt, die teils von der Stadt, teils von der Kirche finanziell getragen werden mussten. Ein Besuch des Bundespräsidenten Köhler im Jahr 2004 krönte den Abschluss der Sanierungsarbeiten.
„Es weiß gottlob ein Kind von sieben Jahren, was die Kirche sei, nämlich die heiligen Gläubigen und die Schäflein, die ihres Hirten Stimme hören.“
D. Martin Luther, Schmalkaldische Artikel III, Von der Kirche
Gottesdienste
Alle Sonntage und Festtage sind Sie herzlich zu lutherischen Gottesdiensten nach Luthers „Deutscher Messe“ in der Schlosskirche eingeladen. Der Gottesdienst ist in der Regel Sakramentsgottesdienst. Das heilige Abendmahl ist das Sakrament des Leibes und Blutes Jesu Christi.
Auch Christen, die nicht der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) angehören, sind herzlich zum Wortgottesdienst und zur Beichte eingeladen. Besteht der Wunsch, am heiligen Abendmahl teilzunehmen, wird um ein vorausgehendes Gespräch mit dem Pfarrer in der Sakristei vor dem Gottesdienst oder gesondert vereinbart gebeten. Jeder Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr. Parkmöglichkeiten gibt es im und um das Schloss Neu-Augustusburg zu Weißenfels. Die Gottesdienstordnung finden Sie im ausliegenden Evangelisch-Lutherischen Kirchengesangbuch (ELKG) auch in besonderer Kurzfassung.
Jeder erste Sonntagsgottesdienst im Monat beginnt mit einer Beichte, in der zwar ein allgemeines Beichtbekenntnis gesprochen, aber jedem Beichtenden zur Absolution (Sündenvergebung) am Altar die Hand aufgelegt wird: „Dir sind deine Sünden vergeben!“ Jeden letzten Sonntag im Monat ist nach dem Gottesdienst zum „Kirchenkaffee“ eingeladen. Sind Kleinkinder im Gottesdienst, findet sich jederzeit eine Möglichkeit der Betreuung. Die Kinder können zur Segnung beim heiligen Abendmahl mit an den Altar treten. Die heilige Taufe wird als Kinder-, aber auch als Erwachsenentaufe im Sonntagsgottesdienst vollzogen. Sie ist das gewisse, heilsnotwenige Gnadenversprechen Gottes, das unser ganzes Christsein trägt.
Am heiligen Abend feiern wir um 16.00 Uhr Christvesper.
"Die Kirche ist der schönste Liebesgedanke des Herrn, in welchem sich seine eigene Menschenliebe und die Liebe zu seinem Sohn mit unverhülltem Antlitz zeigt."
Wilhelm Löhe, Drei Bücher von der Kirche
Konzerte
Konzerte werden teils von der Stadt, teils von der Kirchengemeinde organisiert. Man beachte besonders die Musik- und Schütztage in Weißenfels.
Weitere Informationen:
Schützhaus: www.schuetzhaus-weissenfels.de
Stadt Weißenfels: www.weissenfels.de
Mitteldeutsche Zeitung: www.mz-web.de
Schloß und Schloßkirche
Gemeinderäume der Schloßkirchengemeinde
Gemeindefahrt Geiseltal 23.6.2019
Festschrift 300 Jahre Schloss Neu-Augustusburg, Hrsg. vom Freundeskreis 1994
Aufsätze über das Schloß und die Schloßkirche mit Artikel von Pfr. M. Fischer
In der Seumebuchhandlung erhältlich
Weissenfels. Der Stadtführer.
Hrsg. von Susanne Riemer-Ranscht und Jörg Riemer
Verlag Janos Stekovics
Mit Beschreibung der Schlosskirche
ISBN 978-3-89923-161-8
Die Schlosskirche St. Trinitatis zu Weissenfels
Susanne Riemer-Ranscht
Beschreibung der Schlosskirche und ihrer Bilder
ISBN 978-3-95420-004-7