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Wir über uns

Die Schlosskirchengemeinde versteht sich als lutherische Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in der Diözese Sachsen-Thüringen.
Lutherisch heißt für uns, sich als Kirche und Gemeinde ganz auf die Reformation im Sinne Dr. Martin Luthers zu gründen. Luther wollte die Erneuerung der (katholischen) Kirche, keine neue Kirche und in vieler Hinsicht auch keine Neuerungen in der kirchlichen Tradition, soweit diese dem Evangelium Christi nicht widersprach. Die “Reformierten” (Zwingli; Calvin) gingen hier schon zu seinen Lebzeiten weiter und meinten, Luther sei zu katholisch geblieben, besonders in der Lehre von den Sakramenten. Sie wollten die Reformation “vollenden”.
Infolge der politischen und kirchlichen Verhältnisse bildeten sich im 16. und 17. Jahrhundert neben reformierten auch lutherische “Landeskirchen”. Beide Richtungen im “Protestantismus” wollten die preußischen Könige im 19. Jahrhundert zur “Union” vereinen. Gegen diese “Zwangsvereinigung” protestierten vor allem Lutheraner, die später schimpflich “Altlutheraner” genannt wurden. Sie mussten eine eigene “Freikirche” gründen. Lutheraner kamen in anderen deutschen Landen hinzu, die sich teils gegen die preußische Union, teils gegen den herrschenden Vernunftsglauben (Aufklärung) wandten. Erst 1972 vereinten sich alle diese selbständigen Lutheraner in Westdeutschland zu einer Kirche, der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Nach der Wende kamen die Altlutheraner in den Neuen Bundesländern dazu.
Die Geschichte der Schlosskirchengemeinde beginnt für die SELK erst spät mit der Vertreibung vieler Lutheraner aus den Ostgebieten, insbesondere aus dem Bereich von Lodz. Diese Vertriebenen fanden in Weißenfels als Lutheraner eine “uniert” geprägte Kirche vor und suchten nach Selbständigkeit. Sie bekamen vom zuständigen russischen Major die Erlaubnis (nicht ohne Einsatz ihrer Sprachkenntnisse!), die ehemals lutherische Schlosskirche wieder lutherisch zu nutzen und schlossen sich den “Altlutheranern” an. Gründungsdatum der Gemeinde ist der 8. Dezember 1946 (2. Advent). Nach der Wende wurden die Rechte der Gemeinde im Schloss von der Bundesrepublik Deutschland grundbuchrechtlich bestätigt und 2002 durch einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Weißenfels konkretisiert. Auf dieser Grundlage wurden von 2002 bis 2004 umfangreiche Sanierungsarbeiten an den kirchlich genutzten Räumlichkeiten des Schlosses, sowie an Fassade und Dach durchgeführt, die teils von der Stadt, teils von der Kirche finanziell getragen werden mussten.  Ein Besuch des Bundespräsidenten Köhler im Jahr 2004 krönte den Abschluss der Sanierungsarbeiten.

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